Es kommt noch einiges im Laufe der kommenden Woche hinzu, und auch die Anmerkungen werde ich noch weiter einkopieren. Das Umformatieren und Kommentieren dauert immer etwas länger als ich einplane. Für alle, die die Weihnachtskalender in den Fanforen nicht im Detail regelmäßig verfolgt hatten- hier finden sich alle Arbeiten von mir, die in diesem Rahmen bislang veröffentlicht wurden.
Auch fertig ist eine erste Liste mit Artbuch-Empfehlungen, die man demnächst im Shop-Bereich des Piranha Fanart Portals einsehen kann. Sie wird ebenfalls ständig erweitert um Buch und Werkzeugtipps, die vielleicht von Interesse sein könnten...
Ich kenne keinen Zeichner, der so oft beklaut wurde wie Jean-Claude Mézières. Er ist der Zeichner der wunderbaren Comicserie Valerian et Laureline (dt. Valerian und Veronique) http://de.wikipedia.org/wiki/Valerian_und_Veronique und seine visuellen Setting-Ideen und Designs haben den Weg u.a. in die Star Wars Filme und so ziemlich jeden Science-Fiction oder Fantasy Film und Comic gefunden, der seit Anfang der 70er Jahre produziert wurde.
Luc Besson, Filmregisseur und bekennender Comic-Fan hatte ihn vor gut einem Jahrzehnt als Produktionsdesigner für THE FIFTH ELEMENT mit den Worten eingeladen: "Wie wär´s, wenn Du Designs für meinen Film machst und tatsächlich dafür auch mal bezahlt würdest?" Nett von ihm. Und man sieht es dem Film auch an.
Die Valerian-Comics haben mich als Kind so begeistert, dass ich sie wieder und wieder gelesen haben. So lange, bis sie völlig auseinander fielen und ich von meinem mageren Taschengeld neue Ausgaben kaufen musste ums sie wenigstens im Regal stehen zu haben.
Mittlerweile gibt es auch eine gut 40 Episoden umfassende TV-Serie : http://www.valerian-et-laureline.com/ (Eher Samstag Vormittag Futter und leider noch nicht auf Deutsch oder Englisch zu bekommen.) und in diesen Wochen soll in Frankreich der letze Band der Serie (No.21) erscheinen. Schnüff...
Aber wo wir bei Science Fiction sind: Arte (und dafür zahle ich doch gerne mal Gebühren!) zeigt am 12. Februar die vollständig restaurierte Version von Metropolis als Uraufführung parallel zu Berlinale. Großartiger Themenabend, dder von der Red-Carpet-Show bis hin zu einem Making of .../ Restauration nach dem Film geht. Seufz... ... Auch heute habe ich weiter an den Hintergrund-Elementen für´s I-Phone-Game gezeichnet. Der Schnee zieht noch immer horizontal an meinem Fenster vorbei und aus den Boxen neben mir düdelt Brian Enos THURSDAY AFTERNOON... Fehlt nur noch warmer Kakao...
Irgendwann gestern Abend zwischen 22:00 und 23:00 muss jemand die 1 Millionen Klicks auf dieser Seite erreicht haben. 1 Million. Cool. ... Danke für all das Interesse! :-) Eigentlich ein Grund zum Feiern...
Ein Blick über meine Schulter hätte heute diese Bild ergeben:
Ich zeichne und coloriere Hintergrundelemente für´s I-Phone-Game und skaliere sie auf die Zeilgröße herunter. Das Spiel soll einen ausgesprochen handgemachten Look besitzen und die überbordernde Farbigkeit ist Gameplay-Relevant, weswegen es um mich herum so aussieht als ob ich in einem Blumenstrauß sitze. Die Arbeit macht Spaß und wird nur hin und wieder durch kleinere Grafiken für laufende Projekte unterbrochen.
Arthus of Cap Dun vom Piranha Fanart-Portal bat mich um eine Linkliste mit Arbeitswerkzeug und Buchempfehlungen für das Fanart-Portal. Also suche ich mal meinen Tisch und die Regale ab, was man denn sinnvollerweise auch anderen empfehlen kann...
Jeder, der die Willie E. Coyote Cartoons kennt, wird sich denken können,was in diesem Katalog aufgeführt ist... :-) Ist aber dennoch ein sehr cooles und preiswertes Geburtstagsgeschenk...
Der Tag hat früh angefangen (5:15) und langsam leert sich meine Batterie... Das Kinder-Online-Portal und die dazugehörigen Printsachen gehen dem Releasedatum entgegen und dementsprechend kurz sind die Turnarounds zwischen angeforderter Grafik und un dem Abliefern (ca 30 Minuten). Nach solchen tagen dreht sich der Kopf- und man ist froh darüber, die Beine hochlegen zu können...
Gelegentlich bin ich versucht, mit meiner Leidenschaft für alles, was mit Film zu tun hat, mich um Jobs im Posterbereich umzusehen. Leider sind Filmposter schon lange nur noch Photoshop-Montagen (der größte Teil jedenfalls) aber dann sehe ich Poster, die entweder Kollegen oder talentierte Semi-Profis anfertigen- und mich beist wieder einmal der Film-Floh. Hier ein paar Beispiele: http://www.collider.com/2010/01/26/minimalist-posters-for-the-films-of-quentin-tarantino/
Dienstag, den 26 Januar 2010 Ophelia, John Millais
Manchmal wünschte ich mir, ich wäre 150 Jahre zuvor geboren und befände mich genau in der Kunstepoche, in der ich mich wohl gefühlt hätte... Vor ein paar Tagen bin ich über eine sechsteilige Britische Miniserie namens DESPERATE ROMANTICS gestolpert- die ich dann auch in einem Zug sehen musste. Der Kunstbegriff Pre-Raphaelite-Art war mir zwar schon lange bekannt, und ich habe auch viele der Bilder dieser Künstlerbewegung noch gut im Gedächtnis, aber mir fehlte immer ein bisschen der richtige Zugang. Die Werke selbst haben vermutlich jeden Illustrator und Designer beeinflusst, der jemals eine romantische Szenerie naturalistisch darstellen musste- und viele der Bildinhalte sind wieder und wieder kopiert worden. Nichtsdestotrotz haben sie nichts von Ihrer Anziehungskraft verloren.
Die Serie selbst ist entschieden zeitgemäß inszeniert und ich fühlte mich an Filme über Rockstars und Bands erinnert... Sehr sexy- und auch sehr kurzweilig.
Einer der Gründe, warum mich die Bilder dieser Künstlergruppe bei der ersten Ansicht so angezogen hatten, war die Auswahl ihrer Modelle. Ausnahmslos sehr hübsche Damen mit wallendem Haar. Die bekannteste von ihnen, Lizzy Siddal ist eine der Musen, die mit ihrer bloßen Existenz ganze Malergenerationen inspirierte. Mehr zu ihr habe ich hier gefunden:
Millais war ein begnadeter Maler- und die Abbildung seiner Ophelia, die man oben sehen kann, wird Mrs. Siddal sicherlich sehr exakt auch im wirklichen Leben entsprochen haben...
Aber manchmal werde ich fündig- und bin dankar darüber, dass es Blogs gibt, die sich speziell einem Thema verschrieben haben- und die Material horten, das einem Tage Arbeit sparen kann- oder über das man niemals an anderer Stelle stolpern würde. Hier mal ein Beispiel: http://chapeauxbibitop.blogspot.com/ Eine wahre Fundgrube an nostalgischem Bildmaterial!
Sonntag, den 24 Januar 2010 Effekt Blumen-Animation
Ein ruhiger Sonntag und ich sitze an den Animationen für ein Handygame... Die nächsten Projekte tauchen langsam am Horizont auf und wie die meisten Freiberufler in einer solchen Situation, entspanne ich mich wieder ein wenig.
Zwischen den Projekten zu hängen sollte mir eigentlich Gelegenheit geben, an meinem Comic weiter zu arbeiten- aber diesmal habe ich mich entschlossen, die Zeit in ein kleines Game zu investieren.
Ich komme ganz gut voran, und mit etwas Glück und Ruhe sind alle Grafiken und Animationen dafür bald vom Tisch.
Wo wir gerade bei Animation sind: Ich habe vor ein paar Monaten ein hübsches kleines Projekt gefunden, das ich ganz hervorragend gestaltet finde:
Wer also Interesse hat, sich anzusehen, woran ich die letzten 2 Jahre immer wieder mal mitarbeiten durfte- hier ist die Gelegenheit! Sobald das Spiel erschienen ist, werde ich versuchen, eine Freigabe für meine Entwürfe zu bekommen, um sie hier in einer Galerie zeigen zu können (sind ein paar hübsche Sachen dabei- und ich hoffe die wirklich netten Menschen bei Ubisoft geben ihr OK).
Eine Open Beta finde ich eine exzellente Gelegenheit, das Spiel noch einmal auf Herz und Nieren zu überprüfen und auch die Fangemeinde zu umschmeicheln. Leider tun sich nicht viele Firmen diesen doch recht aufwändigen Test an- aber bei den Fällen, bei denen ich es miterleben durfte, hat sich das immer sehr positiv auf das fertige Game ausgewirkt.
Jedenfalls war die Arbeit an dem Projekt eins meiner besten Arbeitserlebnisse und ich hoffe, ein bisschen davon erzählen zu können...
Donnerstag, den 21 Januar 2010 Bugs sind die Hölle. Bei der Entwicklung von Games ist das Beseitigen von Fehlern im Programm (sog.BUGS) eine der Unwägbarkeiten, die sich zum Ende jeder Produktion einstellen. Als es noch keine speziellen Bug-Tracking Programme für Software Entwicklung gab, wurde das mit Excel-Tabellen gelöst- was ganz schnell ein furchbares Chaos werden konnte.
Doch Programmierer sind ein helles Völkchen- und so gab es auch für dieses Problem bald eine Lösung: Bug-Tracking Programme. http://de.wikipedia.org/wiki/Bug-Tracker
In der Regel läuft es so, dass Testspieler jeden gefundenen Fehler in eine Eingabemaske eintragen , bewerten und nach Möglichkeit Screenshots oder kleine Filme anhängen und, wenn machbar, auch die Reproduzierbarkeit dokumentieren. (ein wirklicher Downer für alle, die als Beruf Testspieler anstreben. Der Job ist oft nervig- und man muss sich in einem Menge Projekte einlesen, um echte Bugs von noch nicht fertiggestellten Programmteilen zu unterscheiden. Und dazu auch noch in der Lage sein, sich knapp und klar auszudrücken, was ja auch nicht jedem gegeben ist)
Meist geht dieser Eintrag in die Datenbank, die dafür bereitgestellt wurde und von leitenden Programmierern verwaltet werden. Sie gehen ddann durch jeden Eintrag und weisen die Behebung per Mail den jeweiligen anderen Programmierern zu, die ebenfalls an dem Projekt arbeiten, und von denen die meisten einen festen Verantwortungsbereich haben. Und dann geht es ans auseinanderpflücken des Codes. Sehr mühsam, und ich habe auch schon Proggis gesehen, die den Monitor vor lauter Frust vom Tisch geschoben hat.
Bei kleineren Projekten mag es überschaubarer sein- ist aber dennoch ein fester Bestandteil jeder Produktion.
Nach einem 12 Stunden Marathon, habe ich heute den ganzen Tag damit zugebracht, ein City-Light-Poster für einen anstehenden Re-Launch zu pinseln. Da der Start-Termin unmittelbar bevorsteht, und dafür noch ein Poster fehlte, habe ich mir, entgegen meinen Vorsätzen, die volle Dröhnung gegeben und das gute Stück in einem durch fertig-gemacht. (hier ein sehr lautes und anhaltendes Gähnen vorstellen)
Bei einer endgültigen Größe von 170 cm wuchtet man ganz schöne Dateigrößen durch die Gegend- und ein paar mal hat sich Photoshop bei einigen komplexeren Vorgängen auch aufgehangen. Toll... Aber: Das Werk hat die richtige Posterwirkung (d.h. man schaut hin und ist nicht genervt) und ich habe schon schlimmere Arbeiten abgegeben. ;-) Sobald das Poster hier aushängen wird ,stelle ich mal ein Bild ein...
Dienstag, den 19 Januar 2010 Nach meinem Eintag von gestern (über eine durchschnittliche Arbeitswoche) kamen noch ein paar Fragen auf:
Nutzt du Hilfmittel/Programme um deine Aufgaben zu verwalten um den Überlick zu behalten oder schaffst du das ohne? Und das ist jetzt vielleicht eine arg persönliche Frage, aber wieviel Schlaf bekommst du denn? Denn wenn du schon um 7:00 mit der Arbeit beginnst und dann 9-10 Stunden ohne größere Pause durcharbeitest wieviel Erholung musst du dir dann gönnen?
Es liest sich so, als ob ich ein Held der Arbeit wäre- aber auch ich koche nur mit Wasser. Die Arbeitszeiten sind schon recht strickt. Ich werde immer ein wenig paranoid, wenn sich Projekte dem Ende zuneigen und ich noch keinen Folgejob in Aussicht habe. Daher nehme ich immer etwas mehr an, als ich eigentlich für Gesund halte...
Den Überblick behalte ich durch konsequente Dateistrukturen. Manchmal, im Eifer des Gefechts schmeiße ich die Bilder in den falschen Ordner- und nutze dann Total Commander um den Überblick zu behalten und doppelte Dateien herauszufischen. Und ich bin ein großer Fan von Post-Its am Monitor. Was im Blickfeld ist, wird selten vergessen.
Schlaf bekomme ich langsam wieder genug. Letztes Jahr war etwas etwas arg, und als ich Weihnachten völlig ausgelaugt (und nach Angabe meiner Liebsten um ca. 10 Jahre gealtert) aussah, habe ich mir vorgenommen nicht unbedingt mehr als 9-10 Stunden zu arbeiten. Pausen sind alle 1-2 Stunden mal für 3-5 Minuten, aber das ist auch ein ganz guter Rythmus.
Erholung finde ich meist in der Badewanne oder auf dem Sofa mit einem Buch oder Film. Wir haben ein recht gemütliches Heimkino- und gehen auch gerne mal Abends essen oder haben Freunde hier. Aber es dauert schon manchmal 1-2 Stunden, bis ich abschalten kann...
Als Freiberufler hat man ja leider nicht das große Los gezogen (was die Absicherung angeht)- also habe ich mir über die Jahre hinweg angewöhnt, einfach früh aufzustehen (also das Gegenteil des Cliches von künstlerisch tätigen Menschen) und ohne Muse mit der Arbeit zu beginnen. Der Spaß kommt nach einer Weile dann von ganz alleine.
Aber ich kenne ehrlich gesagt nicht viele Grafiker, die erst gegen 11:00 oder 12:00 starten können. In einigen Games-Studios allerdings, ist es etwas lockerer: Bei den meisten gibt es Gleitzeit. Das bedeutet, dass man bis um 10:00 dort sein sollte. Es gibt allerdings auch Studios (ich kann hier leider keine Namen nennen) bei denen ich bis um 12:00 fast alleine bei der Arbeit saß und die meisten Mitarbeiter erst gegen Mittag eintudelten...
Vor einigen Tagen war ein junger Mann (14) hier im Studio zu Besuch und das Gespräch kam darauf, wie eine "normale" Arbeitswoche bei mir aussehen würde. Nachdem ich erst mal erklären musste, dass die Spielekonsolen in der Wohnung in erster Linie Arbeitsmaterial sind und weniger dazu dienen die Abenstunden zu versüßen, habe ich mal einen Versuch gemacht, zu erklären, wie das bei mir so aussehen könnte:
Montag: Arbeitsbeginn 7:00, Zeichnungen für ein I-Phone-Game, dann einige Telefonate mit Kunden und Auftragnehmern bezüglich laufender Projekte. 2 Stunden Projektwechsel, dannkurze Mittagspause (5Min) und weiter mit dem I-Phone Game bis um 18:00
Dienstag: Start um 7:00. Entwürfe für mögliche Projekte, der Kunde möchte ein paar Arbeitsproben speziell zu seinem Job. Dann ein paar Stunden Animation für´s Mobile-Game. Telefonate, Fahrt zu Bank, Mails beantworten. Loge-Entwurf, Änderungen an Layouts für ein Onlineportal, das sich der Deadline nähert und bald frei sein soll. 19:00 Schluss für heute.
Mittwoch: Start 7:30 (schlecht geschlafen!) , Mehere Telefonate mit Druckereien und Programmierern. Beim Zeichnen für´s I-Phone-Game mit einem Kollegen auf Malta telefoniert (Hi Ingo!!) . Gegen Mittag kurz zum Friseur, dann weiter mit zusätzlichen Zeichnungen für´s Online-Portal und Korrekturen (Entfernung von zu sportlichen Muskeln an einer Figur, die ich entworfen hatte). Noch zwei Stunden bis 18:00- Zeit um noch ein paar Animationsphasen zu colorieren.
Donnerstag: Auf die Plätze, fertig...7:00! Mails und Post beantworten, Blog checken, Texte für die Blog-Galerie schreiben, die noch immer nicht komplett ist. Download einerr neuen Gameversion vom FTP-Server eines Kunden, dann Skizzieren von Posen für die Werbekampagne des Onlineportals. Telefonat mit der zuständigen Agentur, Korrektur der Posen. Mitttag. Danach weitere Telefonate. Rüber ins Wohnzimmer (Bibliothek No.2) um Referenzbücher über Piraten herauszusuchen. Animationen für´s I-Phone-Game. Mehr Mails- Huch, schon 19:00??
Freitag: 8:00 Arbeitsbeginn- die Woche ist anstrengend. Reinzeichnen von Posterillus und Mails beantworten. Mittag. Scannen und colorieren. Brainfreeze- 10 Minuten ins Büro der Herzdame (10 Meter) um Leid zu klagen. Danach Kaffee aufsetzen und Hintergründe für´s Mobil-Game zeichnen und ausmalen. 18:00. Nicht alles ist fertig- also war´s das mit dem Wochenende.
Samstag: 10:00 Arbeitsbeginn, vorher auf dem Markt vor der Tür gewesen und lecker Frühstück besorgt. Beim Zeichnen von mehr Hintergrundelementen für´s Mobilgame mit der Familie telefoniert, Mails geschrieben, Bücher gewälzt (Kommendes Projekt- Die Zeit Napoleons). 17:00 zeit für den Besuch bei Freunden, Essen gehen...
Sonntag: 8:00 Arbeitsbeginn. Blog checken, Skizzen für´s Online Portal reinzeichnen. Mittag, Noch ein paar Stunden Malen (Werbekampagne)- 17:00 WOCHENENDE!!! :-)
Als ich fertig war, wollte der junge Mann mit Games nichts mehr zu schaffen haben- und denkt nun daran, eine Karriere als Maler und Anstreicher in Angriff zu nehmen...
Easter Eggs sind ein sehr beliebtes Thema bei Game-Entwicklungen. Meist fließen sie unter dem Radar der meisten Mitarbeiter in die Spiele mit ein oder, wenn sie wirklich geplant auftauchen, beinhalten sie einige Insider-Infos oder Bezüge auf die Persönlichkeiten der Spiele-Schöpfer. Ich selbst mag Easter Eggs sehr- und suche gerne DVDs oder Games nach ihnen ab. In Produktionen, an denen ich mitgearbeitet hatte, gab es zwar eine Menge dieser "Ostereier"- aber selten von mir.
In einem aktuellen Projekt aber habe ich die Chance, ein einzubauen- und ich nutze auch die Möglichkeit, private Eindrücke mit einfließen zu lassen.
Die Milchbar, die man oben sehen kann, gibt es nämlich wirklich. Nur verrate ich nicht, wo sie steht, denn das kann man bestimmt als Suchspiel für die Website nutzen... :-)
Einen guten Teil des Tagen habe ich heute damit verbracht Häuser, Autos und Motorräder für ein I-Phone-Game zu zeichnen. Passend zu dieser doch recht behäbigen Tätigkeit läuft Musik von Billie Holiday im Hintergrund... http://www.youtube.com/watch?v=IQlehVpcAes Perfekte Samstag Nachmittag-Musik...
Damit ich aber nicht stundenlang im Netz nach Inspiration für alte Autos oder Häuser suchen muss, habe ich einen kleinen Regalabschnitt für neue und alte Modellbaukataloge reserviert, die ich bei solchen Gelegenheiten gerne zu Rate ziehe.(Darunter auch Versandhauskataloge aus den 20ern- welche extrem coole Sachen abbilden, so zum Beispiel Korsette für Herren oder "ultramodere" Transistorradios für die Wohnung- in der Größe einer Waschmaschine!). Bevor es das Internet so Bilderreich gab, waren solche Modellbaukataloge für Zeichner und Designer Gold wert, bieten sie doch all die Details und Perspektiven, mit denen man ohnehin arbeiten muss. Speziell Schiffe und Züge können einem manchmal wirklich Zeit stehlen, wenn man nicht mal genauer hinsehen kann, wie die Mechaniken überhaupt aufgebaut sind. Daher- wenn Ihr das nächste Mal auf dem Flohmarkt einen alten Modellbaukatalog seht- einfach für ein paar Cent mitnehmen und einem zeichnerisch interessierten Familienmitglied oder Freund schenken! Absolut jeder Zeichner kann die Dinger gebrauchen...
Für die Gothic-Games und Risen hatte ich bei meiner Arbeit das vergnügen, mich mit dem Design von Götter-Figuren beschäftigen zu dürfen. Oft habe ich dazu die Infos des Storyteams genommen und versucht, die Einflüsse, die zu ihren Interpretationen fürhrten, noch einmal nachzuvollziehen, auf der Suche nach Interessanten Details, die ich in meine Entwürfe einfließen lassen könnte. Neben einem Berg an akademischen Fachbüchern ist mir ein Buch im Gedächtnis geblieben, dass ich als eins der besten mit dem Thema in Erinnerung behalten habe: Neil Gaiman´s AMERICAN GODS. http://de.wikipedia.org/wiki/American_Gods
Abgesehen davon, dass der Roman gleich von der ersten Seite an nicht mehr aus der Hand zu legen ist ( Ich habe einen Link zur Englischen Version bei Harper Collins gefunden- leider keinen auf Deutsch: http://browseinside.harpercollins.com/index.aspx?isbn13=9780060558123&WT.mc_id=author_AmerGods_FullAccess_022208 ), das Buch ist auch randvoll mit den besten Inspirationen zu dem, was man aus staubigen alten Göttersagen machen kann, wenn man nur will.
Ich wundere mich seit einigen Tagen, warum mein PC so instabil läuft, suche nach übergroßen Dateien und finde den Tempordner mit über 50GB Datenmüll vollgestopft. Keine Ahnung wie die da rein gekommen sind. Sachen gibt´s...
Donnerstag, den 14 Januar 2010
Für alle, die schon in der RISEN Galerie auf dieser Seite nachgesehen haben: Nein- ich habe es leider noch nicht geschafft, das komplette Bildmaterial hoch zu laden. Da ich jede Illu auch kommentieren möchte, sitze ich leider länger an den Texten als ich dachte. Bitte habt noch etwas Geduld mit mir... Die Vorbereitungen für den Neu-Launch der Kinder-Web-Site für ein Bochumer Unternehmen (zusammen mit Printmaterial und anderen Goodies) hat mich die letzten 1 1/2 Wochen immer wieder gut beschäftigt. Aber seit einigen Tagen bin ich auch mit Animation beschäftigt- und mit der Monatlichen Buchhaltung (siehe meinen Post gestern). Mein guter Vorsatz für 2010, nicht immer bis in die Puppen zu arbeiten, ist bislang noch gut umsetzbar, und ich hoffe das bleibt auch so.
Das letzte große Projekt, an dem ich mitarbeiten durfte geht in die Masterphase und kommt dann auch hoffentlich in Frühjahr raus.
Mal sehen, was dieses Jahr so bringt...
Hier zwei Animationen aus einem aktuellen Projekt, speziell ausgewählt für Elind:
Gestern bekam ich eine sehr, sehr nette Mail, in der sich ein angehender Grafiker erkundigte, wie das denn bei Freiberuflern mit der Steuer laufen würde. Die einfache Antwort wäre gewesen: Selten problemlos. Aber damit ist natürlich niemandem geholfen. Und da das ja hier meine Plattform für "über-die Schulter-Gucken" ist, hier also ein paar Infos zu Steuer und Buchhaltung, mit der man sich als Freiberufler herumschlagen muss:
Generell kann man gut 30-50% von dem, was man an Einnahmen hat, gleich für die Steuer einkalkulieren. Es gibt natürlich Ausgaben, die man tätigen muss, um überhaupt arbeiten zu können (also Software, PC, Referenzmaterial, Zeichenmaterial, etc) aber auch das kann man nicht gleich 1 zu 1 von den Steuern abziehen. Die meisten von uns "selbsthändigen" Grafikern machen Ihre Buchhaltung selbst- also muss man schauen, dass man die Steuer entweder Ist-versteuert (d.h. man zahlt auch nur, was man eingenommen hat) oder quartalsweise abführt. Monatliches Abführen ist bei ein-Personen-Betrieben, wie ich einer bin eine echte Zumutung, da nicht alle Kunden zeitnah zahlen- und man somit gerne mal mehr an die Steuer abführen darf, als man gerade zum Leben übrig hat. Rücklagen helfen da- und auch ein großzügig bemessener Überziehungsrahmen bei der Bank.
Die Mehrwertsteuer, die man meist mit 19% in Rechnung stellt, darf man gleich weiterleiten, und die meisten von uns machen das monatlich. Abziehen darf man davon nur die Mehrwertsteuer, die man für Arbeitsmaterial ausgegeben hat. Der Rest geht einfach "durch" zur Finanzkasse.
Ich kenne aber auch Fälle (eigene und die von guten Leidensgenossen, die den selben Beruf ausüben) , in denen man auf das Geld der MwSt zurückgreifen muss um die Lebenshaltungskosten zu zahlen, da Kunden mal wieder nicht bezahlt haben. In solchen Fällen ist das Finanzamt unnachgiebig- und pfändet auch gerne mal das Konto. Also Vorsicht! Das ausstehende Geld einzutreiben ist übrigens eine Aufgabe, die jeder selbst handhaben muss. Auch eine sehr interessante Erfahrung, bei der sich diplomatisches Geschick, Geduld und ein Herzinfakt trainieren lassen.
Einmal im Jahr macht man den Jahresabschluss (in der Regel mit seinem Steuerberater) und rechnet mit der Steuer ab. Ich kenne allerdings keinen Freiberufler, der jemals einen Euro zurückbekommen hätte- im Gegensatz zu vielen Angestellten). Aber man darf ja träumen, oder?
Die Buchhaltung ist in der Regel eine große Excell-Tabelle, bei der Ausgaben und Einnahmen eingetragen werden- und bei der die entsthheneden Endergebnisse mittels eines Online-Formulars ans zuständige Finanzamt übertragen werden (mit einem Programm, das den schönen Namen ELSTER trägt!).
Bei mir dauert das in der Regel ein Sonntag Vormittag lang, den ich eigentlich lieber an eigenen Arbeiten verbringen würde- oder einfach nur mal mit Ausschlafen verbringen möchte.
All die verschiedenen Dateiformate sind für uns Grafiker ein wirkliches Kreuz. Fast jedes Projekt stellt Anforderungen und Limitierungen an Gamegrafiker, wenn es um die gewünschten Dateiformate geht. Was benötigt den geringsten Speicherplatz, welches Format unterstützt Alphakanäle, wie sind die 3D Übergabeformate...etc. etc...
Manchmal aber bringen diese verschiedenen Formate auch ungeahnte positive Nebeneffekte- wie zum Beispiel das GIF-Format. Das Projekt, an dem ich gerade herumwerkele ist handanimiert, und da ich nicht auch noch ein weiteres Grafikprogramm lernen möchte, habe ich ein bisschen herumgeknobelt und festgestellt, dass ich nicht nur meine Animationen problemlos in Photoshop zeichnen kann, auch schnelle Tests, wie der, den man oben sehen kann, sind möglich, indem man einfach alle gezeichneten Elemente in ein Dokument schiebt und sie ein GIF herausschreiben lässt. Und das ist auch noch Kinderleicht!
GIF steht für Graphkics Interchange Format und jeder, der sich im Web bewegt hat sie schon gesehen. Oft in Form von Bannern oder kleinen animierten Emoticons oder als blinkendes Etwas auf Facebook oder privaten Webseiten.
Chatprogramme sind mir unheimlich (wenn ich es recht bedenke, ist eigentlich alles "creepy", was sich einfach unten am Bildrand in meine Blickfeld schleicht) . Und mein Handy habe ich nur für den Notfall oder wenn ich unterwegs bin. Es ist nicht so, dass ich mich nicht gerne bei jeder passenden wie unpassenden Gelegenheit zu Wort melde, nur möchte ich nicht ständig erreichbar und verfügbar sein. Wann immer ich durch Game-Studios gehe, ich sehe ständig kleine Chatfenster geöffnet. Das macht manchmal Sinn, wenn man einige Büros voneinander getrennt am selben Projekt sitzt, aber als ich noch als Abteilungsleiter einer Grafikabteilung meine Brötchen verdiente, musste ich mir ständig von den EDV-Leuten anhören, dass nach einigen Stichproben gut 1/3 der Arbeitszeit für private Chats und Surfs drauf ging.
Natürlich hatte ich wenig Lust, diesen Umstand zu meinem Problem zu machen und nun den armen Grafikern damit auf die Nerven zu gehen, ICQ zu deinstallieren und ein Auge darauf zu halten, ob den der Browser, den ich da gerade offen sehe, auch wirklich etwas mit der Arbeit zu tun hat.
Meiner Meinung nach, macht es mehr Sinn, Arbeits- und Terminziele zu kontrollieren, und auf den Überlebensinstikt der Mitarbeiter zu setzen, als den Oberlehrer zu spielen, aber manche Firmenleitungen sehen das oft etwas weniger locker...
Einer der Gründe, warum mir die Aufgabe nach einer Weile irgendwann zu den Ohren herauskam... Im Augenblick genieße ich meinen Job- auch wenn es ihm an Sicherheit mangelt.
Zum Thema Arbeit im Büro habe ich auch noch einen coolen Kurzfilm von Neill Blomkamp (District 9)
Ich habe seit einer Ewigkeit nichts mehr von Hand animiert. Für das kleine I-Phone Game, an dem ich gerade sitze, benötige ich eine Menge swingender Gegenstände wir Häuser und Laternen- also nutze ich, wann immer ich kann, die Möglichkeiten, die Photoshop zur Transformation von Bildelementen bietet, um die Welt des Spiels zum Grooven zu bringen. Mag sein, dass ich endlich mal ausgeruht und entspannt an einem Spiel arbeiten kann, oder auch der Umstand, dass ich gerade erst 2 Wochen Urlaub hatte- aber mir macht die Arbeit soviel Spaß wie seit langem nicht mehr. In der nächsten Woche habe ich die Laufcycles der Spielfiguren auf dem Tisch- mal sehen, wie ich mich dabei schlage...
Aber bei all dem Spaß darf ich mich nun den Abend über an meine Buchhaltung machen. Es ist halt alles ausbalanciert... ;-)
Gestern kam eine Mail, in der ich gefragt wurde, was der ungewöhnlichte Film gewesen sei, den ich letztes Jahr gesehen habe? Das dürfte THE AMERICAN ASTRONAUT gewesen sein: Der Trailer: http://www.americanastronaut.com/soundtrack/
Cool, merkwürdig und mit den coolsten Dancemoves, die ich seit langen gesehen habe...
Seit dem 24.12. steht ja im WOR das verworfene Intro für RISEN als Stroyboard zur Ansicht bereit. Wie so oft plant man ambitioniert, nur um dann von den Realitäten des Produktionsablaufs wieder auf den Boden der Wirklichkeit geholt zu werden. http://www.worldofrisen.de/risen/gallery_138.htm
Wir sind früh damit gestartet und hatten uns einen 3D Grafiker speziell für diesen Job ins Haus geholt. Es gab 3 Testszenen, und dann mussten wir einsehen, dass man sich übernehmen würde, das Ganze mit nur einem Grafiker umsetzen zu wollen- auch wenn dieser 1 Jahr dafür Zeit gehabt hätte. Wackelig war für mich immer die erste Sequenz mit den Figuren NAMELESS und MENTOR, die man als Anlehnung an andere PB-Spiele hätte interpretieren können. Nun ja- als es dann tatsächlich bei Virgin Lands in München in Produktion ging, wäre ohnehin keine Zeit mehr gewesen für diesen nicht gerade notwendigen Teil des Intros... Aber durch die Veröffentlichung im Forum hat sich ein Fan namens DIGAN gefunden, das ganze Board als Animatic mit Sound anzulegen. So kann man sich wenigstens in filmischer Form besser vorstellen, was hätte sein können: http://www.youtube.com/watch?v=LqmpxVqxP2Q oder http://www.worldofrisen.de/russian/download_66.htm Danke an DIGAN für die irre Arbeit, die er sich mit meinen Kritzeleien gemacht hat! :-) ... Ich habe den Tag heute an Charakteren für ein kleines I-Phone-Game gesessen und werde nun den Stift aus der Hand legen und mich über eine Box mit 3 Büchern Beugen, die ich gestern vom Zoll abholen durfte: Gahan Wilson: 50 Years of Playboy Cartoons
Adolph Menzel rockt. Ich kannte seine Gemälde bislang nur aus Büchern, bis ich ihn vor 2 Wochen in der Alten Nationalbibliothek endlich mal im Original sehen konnte. Bei meiner täglichen Arbeit bin ich von Zwergen, Monstern, Phansasielandschaften und anderen Dingen umgeben, die ich für die Arbeit an den Games benötige (doch ECHTE Zwerge und auch ECHTE Monster!! ;-) ): Wann immer aber ich Zeit finde, mich an mein Weisse Lügen Buch zu setzen, tauche ich ein in die oft düstere Welt der Gründerzeit und Industriellen Revolution. Menzel ist da eine enorme Hilfe- und speziell sein Walzwerk (sicherlich das bekannteste Motiv seines Werks) hat mich umgehauen. Die Szenerie, so wie sie sich auf dem Bild darstellt ist natürlich nicht realistisch, auch wenn ich sicher bin, dass jedes Detail stimmt. Aber das Drama, das er den Figuren und seinem Setting abgewinnt, mit den pausierenden Arbeitern neben der Maschine (unten rechts) und die kraftvollen Posen der Menschen , die den Stahl bewegen schaffen eine unglaublich dichte Atmosphäre. Wenn sich jemand fragt, woher Musikvideo-Regisseure und Fotografen Anregungen suchen- bei Menzel findet man sie überraschend oft:
Ich habe seit einer Ewigkeit kein eigenes Gamekonzept geschrieben- und jetzt, wo ich gerade versuche, eine eigene Spielidee vermittelbar zu machen, merke ich, wie schwer es ist, Dinge, die einem im eigenen Kopf klar und simpel erscheinen, so zu Papier zu bringen, damit sie jemand anders auf Anhieb versteht. Zum Glück kann ich immer eine kleine Zeichnung anfügen (wie die oben stehende), die manchmal mehr vermittelt als 20 Sätze...
... 90% meiner Arbeitszeit verbringe ich in Photoshop. Seit Version 6 gibt es die Möglichkeit, relativ einfach seine Arbeitsschritte zu protokollieren und zu speichern- so dass man beim nächsten Bild einfach nur einen PLAY Knopf drücken muss- und all die Arbeitsschritte werden vom Programm selbstständig wiederholt (ein cooles Gefühl, wenn man massenweise Bilder nachbearbeiten muss und einfach nur zusieht, wie die Bilder automatisch geöffnet, verändert und wieder abgespeichert werden). Diese Funktion nennt man PHOTOSHOP-ACTION, und es gibt auch viele Webpages, auf denen andere ihre Routinen anbieten. So wie diese hier: http://www.smashingmagazine.com/2008/10/20/the-ultimate-collection-of-useful-photoshop-actions/
Diese Filter und Manipulationsprotokolle sind so ziemlich das, was man sich als MAKE COOL- Knopf auf der Tastatur wünscht. (Das ist eine legendäre Taste, die nur mit sehr, sehr teuren Computern geliefert wird, und bei der man eine Menge Arbeit sparen soll. ;-) )
Ich selbst habe leider nur selten Gelegenheit, Ready-Made-Actions von anderen zu benutzen und muss sie immer mühsam selbst zusammenstellen, aber für diejenigen unter Euch, die mal ein bisschen die Familienfotos aufpumpen möchten, dem sei
Mir ist heute aufgefallen, dass die RISEN-Weihnachtsaktionen gelaufen sind- und frage mich, ob das Storyboard zum Intro des Spiels eigentlich schon im WOR veröffentlicht wurde? Wenn mich jemand erhellen könnte- gefunden habe ich es nämlich dort noch nicht... Also werde ich in den nächsten Tagen mal meine RISEN-Galerie auf dieser Seite vervollständigen und mal schauen, was freigegeben wurde, aber nirgends erschien. Leider gab es keine Freigabe für die sorgsam aufbewahrten Blooper (Sachen, die in die Hose gegangen sind)- aber vielleicht mal zu einem späteren Zeitpunkt- wenn RISEN kalter Kaffee geworden ist und alle sich schon auf RISEN III freuen...
Meine derzeitige Arbeit besteht aus dem Formatieren der Grafiken für ein Kinder-Onlineportal (PIRATEN!!!) und ich habe Zeit, an I-Phone-Games zu werkeln, die auf eigener Rechnung passieren.
In Berlin habe ich vor zwei Wochen einen Hooligan in der U-Bahn gesehen, der sich auf seine Deutschlandfahne-Bomberjacke einen alten Österreichischen Adler von 1800 gemalt hatte. Ich überlegte kurz , ihn auf seinen Fehler aufmerksam zu machen (da ich einige Strategiespiele gestalten durfte, bleiben die Unterschiede der Ikonografie hängen- und ich träume manchmal davon, von kleinen roten und grünen Flaggen verfolgt zu werden), aber da ich mir nicht den Anschein des Deutschtümelns geben wollte (ich vermute es wäre ihm ohnehin egal gewesen- Hauptsache Adler, gell?) , dachte ich mir- egal, und fand´s auf eine Nerd -/Klugscheisser-Weise ganz drollig.
Ein Blick ins Internet hätte erhellt:
Überhaupt finde ich es regelmäßig ganz wunderbar, wenn sich Meinungsäußerungen in Zeichen an Wänden und Kleidung wiederfinden, die zwar eine persönliche Gesinnung darstellen sollen , aber die Ikonografie durcheinander bringen (wie zum Beispiel die Verwechselung des Davids-Sterns mit einem Pentagramm, oder einer spiegelverkehrten Swastika), so dass sich das ganze als wenig fundierter Showact offenbart, und damit die eigene Meinung auch noch unterwandert wird.
Sailor: "This crocodile-skin jacket is a statemend in my belief in personal freedom and my individuality"
Frohes neues Jahr! Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ein Jahr wie 2009 brauche ich nicht noch einmal. Und das habe ich in den letzten Wochen überraschend oft auch von anderen Leuten gehört. Naja- es kann doch nur besser werden, oder?
Gestern Abend kamen wir (d.h. meine Liebste und ich) nach 2 Wochen Ruhe und Entspannung in Berlin wieder daheim an, und sitzen nun tief eingeschneit wieder in unseren Bochumer Arbeitszimmern und werkeln vor uns hin. Das letzte Mal, dass ich so lange frei hatte, muss um 1995 herum gewesen sein- und ich habe es exzessiv genossen, mir eine nicht unbeträchtliche Zahl Berliner Museen anzusehen (11!) und einige Bücher zu lesen (13!). Sylvester war aber dennoch spannend, denn wir haben in einer Straße gewohnt, in der sich die Jugendlichen der umliegenden Straßen eine Spaß draus gemacht hatten, die Fenster der Häuser zu bombardieren- und vielleicht bekäme man ja mit etwas Glück auch noch einen Wohnungsbrand hin! Nach einer Weile hatte ich dann die Nase voll davon und bin auf die Straße hinunter gegangen um mit den Jungs zu reden- natürlich vergeblich, und so wurde munter weiter geworfen: Auf vorbeifahrende Autos, aussteigende Passagiere und alles, was nicht schnell genug weglaufen konnte.
Berlin ist halt ein heißes Pflaster... Nur die Fete auf der Partymeile vor dem Brandenburger Tor haben wir uns geschenkt- Sangesgrößen wie Loona oder Jürgen Drews sind sicherlich nette Leute- aber leider nicht jedermanns Fall.
Bei den Spaziergängen bin ich dann auch endlich mal an der Holocaust-Gedenkstätte unweit des Brandenburger Tors vorbeigekommen und war ein bisschen enttäuscht. Auch wenn ich die Geste, ein ordentliches Stück "Prime-Real-Estate" im Herzen der Stadt dafür freizuhalten, zu schätzen weiß- bei all den Ungeheuerlichkeiten, für die es steht, habe ich mich gefragt, ob man nicht auch etwas Kraftvolleres hätte hinbekommen hätte? Mag sein, dass ich ein wenig zu sentimental bin- aber ich denke, etwas mehr Emotion wäre nicht ganz verkehrt gewesen...
Dankeschön für all die leben Weihnachts- und Neujahrswünsche hier im Blog und per Mail! Einige hatten gefragt, ob ich denn nun auch schon AVATAR gesehen habe- und wie meine Meinung dazu ist. Ich war, wie vermutlich alle, schwer beeindruckt- und fand es sehr smart, die Story ein bisschen konventioneller gehalten zu haben. besonders beeindruckt hat mich James Cameron´s Talent, in den über Jahrzehnte kultivierten Fantasy-Bilder-Fundus einzutauchen, um seine Geschichte auszuschmücken: Fliegende Inseln, Drachen, Exotische Dschungelwelten... Und extrem unterhaltsam war der Film ebenfalls! Das Art-Of-Buch zum Film st übrigens hübsch, und ich hatte den Link dafür ja schon vor ein paar Wochen gepostet: http://www.amazon.de/Avatar-James-Cameron-Entdeckung-Dimension/dp/386873189X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1262590247&sr=1-1 Mir fehlte allerdings einiges an Concept-Art-Bildern, die alternativen im Design zeigten. Da wurde etwas gelindert durch das dünne James Cameron's Avatar: The Movie Scrapbook http://www.amazon.de/James-Camerons-Avatar-Movie-Scrapbook/dp/0061801240/ref=pd_bxgy_b_img_c
Stand heute hat der Film auch die 1 Milliarde an weltweitem Umsatz überschritten (nach knapp 3 Wochen!) und ich vermute, durch den Erfolg werden wir es in den nächsten Jahren nicht schwer haben, 3D Science Fiction Großproduktionen in den Kinos zu finden. Hollywood springt doch immer gerne auf neue Trends auf... Und wer weiß, vielleicht bekommen wir ja doch noch David Fincher´s Rendezvous with Rama zu sehen... http://www.firstshowing.net/2008/10/13/david-finchers-rendezvous-with-rama-officially-dead/
